22.2 Konfigurieren einer Softwarespiegelung

Die Konfiguration einer Softwarespiegelung besteht aus folgenden Schritten:

  1. Erstellen einer gesonderten XML-Konfigurationsdatei für jeden zu spiegelnden Fernserver.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Section 22.2.1, Erstellen von Konfigurationsdateien

  2. Testen und Ausführen der Spiegelung mithilfe von zlmmirror.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Section 22.2.2, Testen und Ausführen der Spiegelung

22.2.1 Erstellen von Konfigurationsdateien

Führen Sie folgenden Befehl aus, um eine leere Konfigurationsdatei zu erstellen:

zlmmirror conf-generate dateiname.xml

Mit diesem Befehl erstellen Sie im aktuellen Verzeichnis eine Vorlagenkonfigurationsdatei mit dem Namen zlmmirror-config.xml.

Sie können die Konfigurationsdatei aus einer früheren Version von ZENworks Linux Management oder Red Carpet konvertieren oder Konfigurationsdateien manuell erstellen. Die Konfigurationsdateien werden mit der Flagge -c angegeben:

zlmmirror befehl -c dateiname.xml

Wenn der Speicherort der Konfigurationsdatei nicht angegeben wurde, wird die Konfigurationsdatei standardmäßig in /etc/opt/novell/zenworks/zlmmirror.xml erstellt.

Sie können die Konfigurationsdatei auf Fehler überprüfen und die analysierten Konfigurationsinformationen mithilfe des Befehls conf-validate (cv) Dateiname anzeigen.

Nach dem Erstellen einer Basiskonfigurationsdatei, können Sie mithilfe folgender Aufgaben die erforderlichen Konfigurationsinformationen hinzufügen:

Schritt 1: Server

Sie müssen Einzelheiten zu einem Fernserver angeben, der die zu spiegelnde Software enthält, sowie einen lokalen Server, bei dem es sich um den ZENworks Linux Management-Server handelt, der die gespiegelte Software erhalten soll.

RemoteServer
<RemoteServer>
   <Base>http://red-carpet.ximian.com/</Base>
   <Type>rce</Type>
   <User />
   <Password />
</RemoteServer>

Konfigurationselement

Beschreibung

Base

Pfad des zu spiegelnden Servers, je nach Typ im folgenden Format:

ZLM: https://server

DELL: http://ftp.dell.com

RCE: https://server/pfad

YAST: http(s)://server/pfad oder ftp://server/pfad

RHN: http(s)://server/pfad

STATIC: /pfad/auf/dateisystem

Type

Typ des zu spiegelnden Servers:

ZLM: ZENworks 7 Linux Management

DELL: Dell-Aktualisierungspaket-FTP-Server

RCE: Red Carpet® Enterprise™ oder ZENworks 6.x Linux Management

YAST: YAST Online Updates

RHN: Red Hat Network

STATIC: Spiegelt Pakete aus einem Verzeichnis, das die Ausgabe einer statischen Spiegelungssitzung enthält, und fügt sie ZENworks hinzu

User

Der bei der Verbindung mit dem Fernserver zu verwendende Benutzername. Wenn kein Benutzer angegeben ist, ruft zlmmirror den Benutzernamen je nach Typ von folgendem Ort ab:

ZLM: /etc/opt/novell/zenworks/zmd/deviceid

RCE: /etc/ximian/mcookie

YAST: /etc/sysconfig/onlineupdate

Lassen Sie dieses Element bei einer Verbindung mit einem RHN- oder Dell-Server leer.

Password

Das bei der Verbindung mit dem Fernserver zu verwendende Passwort. Wenn kein Passwort angegeben ist, ruft zlmmirror das Passwort je nach Typ von folgendem Ort ab:

ZLM: /etc/opt/novell/zenworks/zmd/secret

RCE: /etc/ximian/partnernet

YAST: /etc/sysconfig/onlineupdate

Lassen Sie dieses Element bei einer Verbindung mit einem RHN- oder Dell-Server leer.

Proxy

Die Angabe dieses Konfigurationselements ist optional; es wird für einen Internet-Proxyserver verwendet. Sie können dieses Element an einer beliebigen Stelle im Abschnitt "RemoteServer" einfügen.

Wenn für den Internet-Proxyserver eine Authentifizierung erforderlich ist, verwenden Sie folgende Syntax:

<Proxy>http://benutzername:passwort@server:port</Proxy>

Ist keine Authentifizierung erforderlich, verwenden Sie folgende Syntax:

<Proxy>https://server:port</Proxy>

LocalServer
<LocalServer>
   <Base></Base>
   <Type>zlm</Type>
   <User>Administrator</User>
   <Password>password</Password>
</LocalServer>

Konfigurationselement

Beschreibung

Base

Wenn im Element "Type" eine statische Spiegelung (STATIC) festgelegt ist, definieren Sie mit dem Element "Base" den Zielpfad für die gespiegelten Dateien (zum Beispiel /pfad/auf/dateisystem).

Legt das Element "Type" eine ZLM-Spiegelung fest, dann lassen Sie das Element "Base" leer.

Type

Typ der vorzunehmenden Spiegelung:

ZLM: Spiegelt Kataloge und Bundles direkt auf den ZENworks Linux Management-Server. Nach der Spiegelung werden die gespiegelten Kataloge und Bundles im ZENworks-Kontrollzentrum angezeigt.

STATIC: Spiegelt die Pakete in das Dateisystem des ZENworks Linux Management-Servers, fügt ZENworks die gespiegelten Pakete jedoch nicht hinzu.

User

Der bei der Verbindung mit dem (lokalen) ZENworks Linux Management zu verwendende Benutzername. Wenn das Standard-Administratorkonto verwendet werden soll, müssen Sie den Benutzernamen "Administrator" eingeben.

Password

Das Passwort für das unter "User" angegebene Konto. Wenn Sie das Administratorkonto verwenden, geben Sie das gleiche Passwort ein, das Sie während der Serverinstallation angegeben haben.

Schritt 2: Katalog- und Bundle-Konfiguration

Sie müssen Details zu den Katalogen und Bundles angeben, die auf Ihren Server gespiegelt werden sollen.

Vor einer Spiegelung der Kataloge und Bundles auf Ihren Server können Sie die verfügbaren Kataloge und Bundles auf dem Fernserver anzeigen.

Zur Anzeige der verfügbaren Kataloge führen Sie den folgenden Befehl aus:

zlmmirror -c dateiname.xml slc

Zur Anzeige der verfügbaren Bundles führen Sie den folgenden Befehl aus:

zlmmirror -c dateiname.xml slb

CatalogConf

Jeder zu spiegelnde Katalog muss einen gesonderten CatalogConf-Abschnitt aufweisen:

<CatalogConf>
   <Name>Red Carpet 2</Name>
   <LocalName>Red Carpet 2</LocalName>
   <Target>sles-9-i586</Target>
   <Package>lib.*</Package>
</CatalogConf>

Konfigurationselement

Beschreibung

Name

Name des Katalogs, der von diesem Fernserver gespiegelt werden soll.

Dies ist er einzige erforderliche Parameter.

Local Name

Name des Katalogs, dem die gespiegelte Software angehören soll. Wenn kein lokaler Name angegeben ist, wird der auf dem Fernserver verwendete Katalogname übernommen.

Folder

Legt den eDirectory™-Ordner fest (z. B. /folder1/folder2), in dem Bundles und Kataloge erstellt und aktualisiert werden. Wenn dieser Ordner nicht angegeben ist, werden die Kataloge und Bundles im Ordner /zlmmirror erstellt und aktualisiert.

Target

Beschränkt die Spiegelung in diesem Katalog auf Pakete und Patches, die die angegebenen Zielplattformen unterstützen. Wenn keine Zielplattform angegeben ist, werden Pakete für alle Plattformen gespiegelt.

Diese Option kann mehrmals vorhanden sein. Sie kann direkt einen Zielnamen enthalten, aber auch eine reguläre Ausdruckszeichenfolge mit Platzhaltern, die alle übereinstimmenden Zielnamen auswählt.

Auf benutzerdefinierte Zielplattformen, die Sie im ZENworks-Kontrollzentrum über den Karteireiter Konfiguration > Plattformen > Hinzufügen festgelegt haben, können Sie keine Pakete oder Patches spiegeln.

ExcludeTarget

Für diese Option gilt das Gleiche wie für "Target". Allerdings werden bei dieser Option Pakete und Patches, die die angegebenen Zielplattformen unterstützen, von der Spiegelung ausgeschlossen.

"ExcludeTarget" wird nach "Target" ausgeführt. Plattformen, die in "ExcludeTarget" aufgeführt werden, sind daher definitiv ausgeschlossen, selbst wenn sie zuvor in "Target" genannt wurden.

Bundle

Beschränkt die Spiegelung für den Katalog auf die angegebenen Bundles. Wenn keine Bundles angegeben sind, werden alle Bundles gespiegelt.

Diese Option gilt nur für ZENworks Linux Management- und YAST-Fernserver. Diese Option kann mehrmals angegeben werden. Sie kann entweder einen Bundle-Namen enthalten oder eine reguläre Ausdruckszeichenfolge mit Platzhaltern, die alle übereinstimmenden Bundle-Namen auswählt.

ExcludeBundle

Für diese Option gilt das Gleiche wie für "Bundle". Allerdings werden bei dieser Option die Pakete und Patches der angegebenen Bundles von der Spiegelung ausgeschlossen.

Diese Option gilt nur für ZENworks Linux Management- und YAST-Fernserver. Diese Option kann mehrmals angegeben werden. Sie kann entweder einen Bundle-Namen enthalten oder eine reguläre Ausdruckszeichenfolge mit Platzhaltern, die alle übereinstimmenden Bundle-Namen auswählt.

"ExcludeBundle" wird nach "Bundle" ausgeführt. Bundles, die in "ExcludeBundle" aufgeführt werden, sind daher definitiv ausgeschlossen, selbst wenn sie zuvor in "Bundle" genannt wurden.

Package

Beschränkt die Spiegelung für den Katalog auf die angegebenen Pakete. Wenn keine Pakete angegeben sind, werden alle Pakete gespiegelt.

Diese Option gilt nur für ZENworks Linux Management- und YAST-Fernserver. Diese Option kann mehrmals angegeben werden. Sie kann entweder einen Paketnamen enthalten oder eine reguläre Ausdruckszeichenfolge mit Platzhaltern, die alle übereinstimmenden Paketnamen auswählt.

ExcludePackage

Für diese Option gilt das Gleiche wie für "Package". Allerdings werden bei dieser Option die angegebenen Pakete von der Spiegelung ausgeschlossen.

Diese Option gilt nur für ZENworks Linux Management- und YAST-Fernserver. Diese Option kann mehrmals angegeben werden. Sie kann entweder einen Paketnamen enthalten oder eine reguläre Ausdruckszeichenfolge mit Platzhaltern, die alle übereinstimmenden Paketnamen auswählt.

"ExcludePackage" wird nach "Package" ausgeführt. Pakete, die in "ExcludePackage" aufgeführt werden, sind daher definitiv ausgeschlossen, selbst wenn sie zuvor in "Package" genannt wurden.

22.2.2 Testen und Ausführen der Spiegelung

Führen Sie nach dem Erstellen der Konfigurationsdatei für einen Fernserver den folgenden Befehl aus, um einen Probelauf der Spiegelung durchzuführen, und fügen Sie gegebenenfalls die Flagge "verbose" hinzu, um ausführliche Meldungen anzuzeigen:

zlmmirror mirror -c dateiname.xml --dryrun --verbose

Wenn dieser Vorgang die geplanten Ergebnisse liefert, führen Sie den Spiegelungsbefehl ohne die Flagge für den Probelauf ("dryrun") aus, um den Vorgang abzuschließen:

zlmmirror mirror -c zlmmirror-config.xml

Wenn Sie ein Bundle spiegeln, das mehrere Pakete mit verschiedenen Installationstypen/Aktualisierungsflaggen enthält, wird für jede Installationstyp-/Aktualisierungsflaggen-Kombination eine eigene Bundle-Version erstellt.

Ein Beispiel: Sie spiegeln ein Bundle, das vier der gleichen Zielplattform zugewiesene Pakete enthält. Beim ersten dieser vier Pakete ist die Installationstyp-Flagge auf "false" eingestellt, beim zweiten Paket ist sie auf "true" eingestellt, beim dritten Paket ist die Aktualisierungsflagge auf "false" eingestellt und beim vierten Paket ist die Aktualisierungsflagge auf "true" eingestellt. In diesem Fall werden vier verschiedene Bundle-Versionen erstellt.

Die Anzahl der erstellten Bundle-Versionen richtet sich auch nach der Anzahl der Zielplattformen. Im vorangegangenen Beispiel müssen für die vier Pakete, jeweils mit einer anderen Installationstyp-/Aktualisierungskombination, zwei Zielplattformen berücksichtigt werden. In diesem Fall werden für beide Zielplattformen jeweils eigene Bundles mit allen vier Installationstyp-/Aktualisierungskombinationen erstellt. Es werden also acht verschiedene Bundles erstellt.

Die Anzahl der erstellten Bundle-Versionen errechnet sich aus der Anzahl der eindeutigen Installationstyp-/Aktualisierungskombinationen multipliziert mit der Anzahl der Zielplattformen.