3.4 Installation eines ZENworks-Sekundärservers

Die ZENworks-Verwaltungszone verfügt nur über einen Primärserver. Alle ZENworks-Server, die Sie nach dem Primärserver installieren, werden als ZENworks-Sekundärserver bezeichnet. Ein Sekundärserver führt dieselben Funktionen aus wie der Primärserver. Führen Sie zum Installieren eines Sekundärservers die Aufgaben in der folgenden Reihenfolge aus:

3.4.1 Festlegen, ob ein Sekundärserver erforderlich ist

Ob ein Sekundärserver in Ihren System erforderlich ist, wird durch zwei Hauptfaktoren bestimmt:

  • Anzahl der Geräte: Die Anzahl der zu verwaltenden Geräte ist einer der wichtigsten Faktoren, um die Anzahl der erforderlichen ZENworks-Server zu bestimmen. Als weiterer Faktor kommt die Anzahl der Verwaltungsaufgaben hinzu, die Sie regelmäßig auf diesen Geräten ausführen müssen.

    Im Novell Super Lab werden ständig Benchmark-Tests für die Leistung durchgeführt. Empfehlungen zu den neuesten Leistungs-Benchmarks und zum Laden finden Sie auf der ZENworks Linux Management-Website.

  • Netzwerkgeschwindigkeit: Das ZENworks-System verfügt über drei entscheidende Kommunikationspfade, die nicht durch langsame WAN-Verbindungen beeinträchtigt werden sollten: 1) Verbindung des ZENworks-Primärservers mit einem ZENworks-Sekundärserver, 2) Verbindung aller ZENworks-Server mit dem ZENworks-Datenspeicher und 3) Verbindung aller verwalteten Geräte mit dem jeweiligen ZENworks-Server.

    Im Allgemeinen bedeutet dies, dass Sie mit folgenden Maßnahmen eine optimale Leistung gewährleisten können:

    • Stellen Sie sicher, dass sich alle verwalteten Geräte im selben lokalen Netzwerk befinden wie der ZENworks-Server. Wenn Sie beispielsweise über Geräte im Büro in Los Angeles und in einem Büro in London verfügen und beide eine langsame WAN-Verbindung aufweisen, sollten Sie in beiden Büros einen ZENworks-Server verwenden.
    • Stellen Sie sicher, dass sich alle Sekundärserver im selben lokalen Netzwerk befinden wie der Primärserver. Der Primärserver reproduziert die Softwarepakete und die Images regelmäßig in geplanten Abständen auf allen Sekundärservern in der jeweiligen Verwaltungszone. Wenn dabei große Datenmengen übertragen werden müssen, kann dieser Prozess sehr viel Bandbreite in Anspruch nehmen.
    • Stellen Sie sicher, dass sich der ZENworks-Server im selben lokalen Netzwerk befindet wie der ZENworks-Datenspeicher. Die Server greifen ständig auf den Datenspeicher zu, um ZENworks-Daten abzurufen.

    Insgesamt erzielen Sie die beste Leistung, wenn alle ZENworks-Server und verwalteten Geräte innerhalb einer Verwaltungszone sich im selben LAN befinden oder über schnelle WAN-Verbindungen verfügen. Für eine bessere Abstimmung verschiedener Verwaltungszonen können Sie die Softwarepakete zwischen den Primärservern der verschiedenen Zonen spiegeln (siehe „Spiegeln von Software“ im Novell ZENworks 7 Linux Management – Dell Edition-Verwaltungshandbuch).

3.4.2 Installation der ZENworks-Serversoftware

So installieren Sie einen Sekundärserver:

  1. Geben Sie vom primären ZENworks-Server, den Sie wie unter Section 3.3, Installation des ZENworks-Primärservers erläutert installiert haben, den folgenden Befehl ein:

    zlm-config --add-secondary=Sekundär_Server

    wobei Sekundär_Server die IP-Adresse oder der DNS-Name des entsprechenden Sekundärservers ist. Dieser Befehl identifiziert jeden Sekundärserver vor der Installation. Wiederholen Sie diesen Befehl für jeden weiteren zu installierenden Sekundärserver.

    NOTE:Wenn Sie einen Sekundärserver hinzufügen, der einen Router zwischen diesem und dem Primärserver geschaltet hat, erhalten Sie die folgende Fehlermeldung:

    Das Installationsprogramm konnte keine Verbindung mit der angegebenen Datenbank herstellen. Prfen Sie die von Ihnen eingegebenen Werte und versuchen Sie es erneut.
    

    Überprüfen Sie die Datei /var/opt/novell/log/zenworks/zlm-config.log auf dem Primärserver und die IP-Adresse, mit der sich der Primärserver verbinden möchte. Falls es sich bei der Adresse um die Router-Adresse und nicht um die Sekundärserveradresse handelt, verwenden Sie wahrscheinlich eine Router-Maskerade.

    Die beste Lösung für dieses Problem ist es, die Routing-Maskerade zu deaktivieren. Sie können auch die Router-Adresse verwenden, wenn Sie die IP-Adresse oder den DNS-Namen des Sekundärservers angeben, aber dadurch kann es möglicherweise zu Sicherheitsrisiken kommen.

  2. Wenn Sie aufgefordert werden, ZENworks zu installieren, geben Sie Y für "Ja" ein.

  3. Wiederholen Sie Step 1 und Step 2 für jeden weiteren zu installierenden Sekundärserver.

  4. Stellen Sie sicher, dass der gewünschte Sekundärserver den Anforderungen entspricht. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Section 2.1, ZENworks-Serveranforderungen.

    IMPORTANT:Wenn andere Dienste an Port 80 ausgeführt werden, schlägt die Installation fehl. Der Server kann an Port 80 keine anderen Dienste ausführen. Wenn Apache oder ein anderer Dienst über Port 80 läuft, sollten Sie den Dienst entfernen oder den Dienstport ändern.

    Ändern Sie beispielsweise den Überwachungsport des Apache2-Webservers (an SLES9 SP1, wie unter /etc/apache2/ listen.conf angegeben) von 80 auf 81. Vergewissern Sie sich, dass der Apache-Dienst heruntergefahren ist, und führen Sie dann zlm-config aus.

  5. Stellen Sie sicher, dass die Systemuhr des Sekundärservers mit der Systemuhr des Primärservers synchronisiert ist.

    Die Synchronisierung der Systemuhr ist erforderlich, um den ordnungsgemäßen Betrieb des ZENworks-Systems sicherzustellen. Wenn die beiden Server nicht synchronisiert sind, kann die Installation nicht erfolgreich ausgeführt werden.

    Nach der Uhrensynchronisation starten Sie eDirectory und alle ZENworks Linux Management-Dienste auf jedem Server, dessen Zeit geändert wurde, neu. Geben Sie zum Starten der ZENworks Linux Management-Dienste den folgenden Befehl ein:

    /opt/novell/zenworks/bin/zlm-config --restart

  6. Hängen Sie auf einem gewünschten Sekundärserver die Novell ZENworks 7 Linux Management – Dell Edition-CD mithilfe des folgenden Befehls ein:

    mount gerät einhängepunkt

    Beispiel:

    mount /dev/cdrom /zlm7

    Falls Sie ein ISO-Image und keine physische CD verwenden, kopieren Sie das ISO-Image in einen temporären Ordner auf dem Linux-Server und hängen Sie dann das Image mit folgendem Befehl ein:

    :mount -o loop /temporärer_ordnerpfad/iso-image-name.iso einhängepunkt

    Ersetzen Sie temporärer_ordnerpfad durch den Pfad zum temporären Ordner und einhängepunkt durch den Pfad zu dem Ort auf dem Dateisystem, an dem Sie das Image einhängen möchten. Der durch einhängepunkt angegebene Pfad muss bereits vorhanden sein.

    Beispiel:

    mount -o loop /zlm7/ZEN7_LinuxMgmt.iso /zlm7/install

  7. Melden Sie sich als "root" an und starten Sie dann durch Ausführen des folgenden Befehls das Installationsprogramm vom Einhängepunkt aus:

    ./zlm-install

    NOTE:Die Schritte in dieser Vorgehensweise entsprechen der Standardinstallation von ZENworks Linux Management. Je nach Ihrer Situation können Sie mit dem Befehl zlm-install weitere Optionen verwenden. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Section A.1, Installationsoptionen.

    Falls X Window System nicht installiert ist (wenn z. B. nur eine Minimalinstallation von SUSE Linux Enterprise Server 9 vorhanden ist), müssen Sie die Pakete glib2, XFree86-libs-32 bit und compat-32bit auf dem Server installieren und die Option -x ausführen, bevor Sie ZENworks Linux Management installieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter -x.

    Weitere Informationen zur Installation von ZENworks Linux Management auf einem SUSE Linux Enterprise-Server mit einer Minimalinstallation finden Sie unter Betriebssystem.

  8. Wenn Sie aufgefordert werden, ZENworks zu installieren, geben Sie Y ein, um fortzufahren.

  9. Lesen Sie die Software-Lizenzvereinbarung durch, drücken Sie die Bild ab-Taste, um auf der Seite nach unten zu blättern, und geben Sie Y ein, um die Vereinbarung zu akzeptieren.

    Die Installation der Software beginnt. Es werden zehn Softwarekomponenten installiert. Der Fortschritt der Installation wird für jede Komponente angezeigt.

  10. Nach Abschluss der Software-Installation geben Sie zum Ausführen von zlm-config Y ein und konfigurieren Sie den ZENworks-Sekundärserver.

  11. Reagieren Sie entsprechend auf folgende Eingabeaufforderungen:

    • Ist dies der erste Server in Ihrem System?: Geben Sie N für "Nein" ein.

    • IP-Adresse oder DNS-Name des Primärservers: Geben Sie die IP-Adresse oder den DNS-Namen des Primärservers ein.

    • Ist die Systemuhr mit dem Primärserver synchronisiert?: Die Systemuhr des Sekundärservers muss mit der des Primärservers synchronisiert sein, um einen ordnungsgemäßen Betrieb des Systems zu gewährleisten. Wenn die beiden Server nicht synchronisiert sind, kann die Installation nicht erfolgreich ausgeführt werden.

      Nach der Uhrensynchronisation starten Sie eDirectory und alle ZENworks Linux Management-Dienste auf jedem Server neu, dessen Zeit geändert wurde. Geben Sie zum Starten der ZENworks Linux Management-Dienste den folgenden Befehl ein:

      /opt/novell/zenworks/bin/zlm-config --restart

    • Verwalterpasswort: Geben Sie das Passwort für das ZENworks-Administratorkonto ein.

    • Möchten Sie mit der Installation in dieser Verwaltungszone fortfahren?: Das Installationsprogramm zeigt den Namen der ZENworks-Verwaltungszone an, in der der Sekundärserver installiert wird. Geben Sie zum Fortfahren Y ein.

    Das Dienstprogramm zlm-config fügt den Server im ZENworks-System als ZENworks-Sekundärserver hinzu und konfiguriert die Softwarekomponenten des ZENworks-Servers.

  12. Nach dem Abschluss der Konfiguration der ZENworks-Serverkomponenten sollten Sie die Installation überprüfen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

    1. Überprüfen Sie mit folgendem Befehl, dass die ZENworks-Services ausgeführt werden:

      /opt/novell/zenworks/bin/zlm-config --status

      In der Bildschirmausgabe wird angezeigt, dass alle Services ausgeführt werden.

      log dir: /var/opt/novell/log/zenworks
      Novell eDirectory wird ausgefhrt
      Novell ZENworks Server wird ausgefhrt
      Novell ZENworks Loader wird ausgefhrt
      Novell ZENworks Imaging Service wird ausgefhrt
      Novell ZENworks Preboot Policy Daemon wird ausgefhrt
      Novell ZENworks Server Management wird ausgefhrt
      Novell ZENworks Management Daemon wird ausgefhrt
      

      Falls ein Service nicht ausgeführt wird, starten Sie ihn mit folgendem Befehl:

      /etc/init.d/servicename start

      Ersetzen Sie servicename durch den Namen des Services, der gestartet werden soll.

      Service

      Servicename

      Novell eDirectory

      ndsd

      Novell ZENworks-Server

      novell-zenserver

      Novell ZENworks Loader

      novell-zenloader

      Novell ZENworks Imaging Service

      novell-pbserv

      Novell ZENworks Preboot Policy Daemon

      novell-zmgprebootpolicy

      Novell ZENworks Server Management

      novell-zented

      Novell ZENworks Management Daemon

      novell-zmd

      Falls beispielsweise der Novell ZENworks Management Daemon nicht ausgeführt wird, starten Sie ihn mit folgendem Befehl:

      /etc/init.d/novell-zmd start

      Weitere Informationen zu ZENworks-Diensten finden Sie unter „ZENworks Systemverwaltung“ im Novell ZENworks 7 Linux Management – Dell Edition-Verwaltungshandbuch.

    2. Greifen Sie mit folgender URL auf das ZENworks-Kontrollzentrum zu:

      https://ZENworks_Primär_Server_Adresse

      Ersetzen Sie ZENworks_Primär_Server_Adresse durch die IP-Adresse oder den DNS-Namen des Primärservers.

      Wenn Sie sich im Kontrollzentrum befinden, können Sie auf die Registerkarte Geräte und anschließend auf den Ordner Server klicken, um den ZENworks-Sekundärserver anzuzeigen.

  13. Wiederholen Sie die Schritte in diesem Abschnitt, um zusätzliche Sekundärserver einzurichten.

    Oder:

    Fahren Sie fort mit dem nächsten Abschnitt Definieren eines Zeitplans für die Inhaltsreproduktion.

3.4.3 Definieren eines Zeitplans für die Inhaltsreproduktion

Wenn Sie ein Paket für die Zustellung an verwaltete Geräte innerhalb des Systems erstellen, wird das Paket physikalisch dem Paket-Repository auf dem Primärserver hinzugefügt. Um sicherzustellen, dass die Pakete auf allen ZENworks-Servern verfügbar sind, müssen Sie einen Zeitplan für die Reproduktion der Pakete des Primärservers auf den Sekundärservern erstellen. Standardmäßig ist kein Zeitplan definiert, sodass keine Reproduktion stattfinden kann, bevor Sie einen Zeitplan definiert haben.

  1. Greifen Sie mit folgender URL auf das ZENworks-Kontrollzentrum zu:

    https://ZENworks_Primär_Server_Adresse

    Ersetzen Sie ZENworks_Primär_Server_Adresse durch die IP-Adresse oder den DNS-Namen des Primärservers.

  2. Klicken Sie auf die Registerkarte Konfiguration.

  3. Klicken Sie in der Liste Verwaltungszoneneinstellungen auf Zeitplan für die Inhaltsreproduktion, um die gleichnamige Seite anzuzeigen.

    Auf der Seite Zeitplan für die Inhaltsreproduktion wird festgelegt, wie oft Bundles vom Primärserver auf allen Sekundärservern in der Verwaltungszone reproduziert werden. Während der Reproduktion eines Bundles werden nur neue Pakete und Aktualisierungen vorhandener Pakete übertragen.

  4. Wählen Sie in der Dropdown-Liste einen Zeitplan aus.

    Die folgenden Zeitpläne stehen zur Auswahl:

    Zeitplantyp

    Beschreibung

    Kein Zeitplan

    Mit dieser Option geben Sie an, dass kein Zeitplan in Kraft treten soll. Der Inhalt wird nicht auf den Sekundärservern reproduziert.

    Datum

    Wählen Sie einen oder mehrere Termine, an denen der Inhalt auf den Sekundärservern reproduziert werden soll, und legen Sie gegebenenfalls weitere Einschränkungen fest.

    Wochentag

    Wählen Sie einen oder mehrere Wochentage, an denen der Inhalt auf den Sekundärservern reproduziert werden soll, und legen Sie gegebenenfalls weitere Einschränkungen fest.

    Monatlich

    Wählen Sie den Tag im Monat, an dem der Inhalt auf den Sekundärservern reproduziert werden soll, und legen Sie gegebenenfalls weitere Einschränkungen fest.

  5. Klicken Sie auf OK.

  6. Fahren Sie zum Einrichten der zu verwalteten Geräte mit dem nächsten Abschnitt, „Einrichten von verwalteten Geräten“, fort.